Erfahre den Unterschied zwischen krankheits- und lebensbedingten Ursachen.
Was hilft? Springe zu den Tipps gegen Zyklusschwankungen.
Was Du auf dieser Seite findest:
Wann spricht man von Zyklusstörungen?
Sind Deine Zyklen dauerhaft kürzer als 23 Tage, länger als 35 Tage oder schwanken des Öfteren um mehr als 8 Tage? Dann gelten sie als auffällig.1 Schwankt Deine Zyklusdauer allerdings innerhalb dieser Grenzen, so handelt es sich um „natürliche“ Zyklusschwankungen.
Zyklusstörungen können verschieden Ausprägungen haben:
Sehr kurze Zyklusverläufe: Polymenorrhoe
Bei sehr kurzen Periodenlängen tritt der Eisprungtag oft sehr früh auf, meist schon am 8.–10. Zyklustag. Die erste Zyklusphase ist hierbei verkürzt, während die zweite Zyklusperiode oft „regelmäßig“ bei 12–16 Tagen bleibt. Mediziner sprechen von einer Polymenorrhoe, wenn die Zyklusdauer auf unter 21 Tage verkürzt ist.2
Die Grafik zeigt beispielhaft einen kurzen Zyklus von 21 Tagen. Die Temperaturhochlage beginnt bei Tag 10. Der Tag des Follikelsprungs war damit ungefähr an Tag 9.
Sehr langer Zyklus: Oligomenorrhoe
Bei sehr langen Menstruationszyklen wiederum kann es viele Tage bis zum Eisprungtag dauern – oft bis zu dem Zeitpunkt, an dem Du bereits Deine nächste Menstruationsblutung erwartest. Der Eisprungzeitpunkt rückt hier nach hinten. Viele Frauen denken in diesem Moment: Ist meine Periode überfällig? Bin ich schwanger? Wie lange kann eine unregelmäßige Periode sein? Im Beispielzyklus, in der untenstehenden Grafik, ist die Zykluslänge 43 Tage und die Hochlage beginnt erst an Tag 36, mit dem Eizellensprung einen Tag zuvor.
Verstärkte und verlängerte Periode
Von einer starken Regelblutung (=Hypermenorrhoe) spricht man, wenn man regelmäßig mehr als 80 Milliliter Blutverlust pro Menstruationsblutung hat. Ist die Blutung verstärkt und verlängert (zwischen 7 und 14 Tagen), spricht man von einer Menorrhagie.
Ausbleiben der Periode und Zyklen ohne Eisprung
Es gibt verschiedene Arten von Menstruationszyklen ohne Eisprung:
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Verkürzte 2. Zyklusphase
Sinkt die Temperatur in der 2. Zyklusphase bereits nach weniger als 10 Tagen wieder und tritt Deine nächste Regel ein, so spricht man von einer verkürzten Gelbkörperphase. Tritt dies gehäuft auf, so könntest Du an einer Gelbkörperschwäche leiden. Diese Krankheit kann dazu führen, dass die Eizelle sich nicht richtig in der Gebärmutterschleimhaut einnistet oder danach wieder abgeht.
Wie merke ich, ob ich einen unregelmäßigen Zyklus habe?
Du denkst Du hast eine unregelmäßige Periode? Finde es heraus:
In der Zyklus-App cyclotest mySense kannst Du neben der Basaltemperatur viele weitere Eingaben vornehmen, beispielsweise die Konsistenz Deines Zervixschleims oder die Ergebnisse von LH-Tests. Diese beiden Anzeichen geben neben anderen Eisprung-Symptomen wichtige Hinweise auf Deinen Zyklus, besonders zum Eisprung und Deinen fruchtbaren Tagen.
Die Grafik zeigt Dir einen Ausschnitt der Eingabemöglichkeiten. Diese Eingaben können Deinen/Deine Arzt/Ärztin bei der Diagnose unterstützen.
Kann man trotz unregelmäßigem Zyklus schwanger werden?
Kurz vorweg: Ja, es ist möglich trotz Schwankungen im Zyklus schwanger zu werden! Vorrausetzung ist natürlich, dass ein Eisprung stattfindet und Du weißt, wann man schwanger werden kann.
Mithilfe des Zyklustrackings kannst Du auch erkennen, ob sich Dein Eisprung nach hinten verschoben hat oder ab wann sich ein Schwangerschaftstest lohnt, weil Deine Periode überfällig ist.
Kann ich bei unregelmäßigem Zyklus natürlich verhüten?
Falls Du einen eher langen Zyklus hast, könnten Dich Ängste über eine ungewollte Schwangerschaft plagen, weil Du nie weißt, wann Deine nächste Menstruationsblutung eintritt. Durch die natürliche Verhütung kannst Du Dein Fruchtbarkeitsfenster genau eingrenzen.
Du solltest Dich bei der hormonfreien Verhütung auf keinen Fall auf einfache Eisprungrechner verlassen, denn die Berechnung Deiner fruchtbaren Tage bzw. Deines Eisprungs erfolgt hier auf Basis von durchschnittlichen Zykluslängen.
Die Zyklus-App cyclotest mySense kann bei schwankenden Zyklusverläufen, die sich in einem gängigen Rahmen befinden, zuverlässig auswerten. Dabei beachtet sie bei der Auswertung auch die Eingaben von weiteren Eisprung-Anzeichen. Bei sehr langen Zyklen (bis 45 Tage) wertet die cyclotest mySense-App ebenfalls verlässlich aus.
Hinweis: Sie zeigt in diesem Fall dann nicht so viele grüne, unfruchtbare Tage an, wie das der Fall bei Frauen mit regelmäßigem Zyklushergang wäre. Denn zugunsten einer hohen Sicherheit muss die Schwankungsbreite beim Eisprungtag berücksichtigt werden.
Warum ist mein Zyklus so unregelmäßig?
Eine unregelmäßige Regelblutung kann organische, funktionelle, also durch Krankheiten hervorgerufene, oder lebensbedingte Ursachen haben. Man unterscheidet als Ursache für unregelmäßige Zyklen zwischen lebensbedingten Ursachen und krankheitsbedingten Ursachen. Eine detaillierte Auflistung möglicher Ursachen zeigt Dir die Grafik:
Die Gründe für Schwankungen bzw. Störungen solltest Du im Zweifelsfall von Deiner/Deinem Frauenärztin/Frauenarzt untersuchen lassen, um mögliche Erkrankungen erkennen und behandeln zu können. Nachfolgend sind die Gründe für Zyklusstörungen im Detail erklärt.
Auswirkungen von Pubertät und Wechseljahren
Das Zyklusgeschehen ist von verschiedenen Faktoren abhängig, unter anderem vom Alter der Frau. Bei jungen Mädchen in der Pubertät sind Schwankungen im Zyklusverlauf völlig normal. Mit der Zeit stabilisiert sich der Zyklusablauf. Bei Frauen zwischen 30 und 39 Jahren ist dieser am regelmäßigsten. Ab dem 45. Lebensjahr wird die Monatsblutung als Vorbote der Wechseljahre wieder unregelmäßiger.4
Verschiedene Lebenssituationen
Verändert sich Dein Hormonhaushalt, hat dies oft direkt Auswirkungen auf Deinen Zyklus. Dieses Ungleichgewicht ist aber meist nur vorübergehend und Dein Zyklus pendelt sich wieder ein, sobald Dein Hormonhaushalt wieder regulär ist. Dies ist beispielsweise in folgenden Lebenssituationen der Fall:
Bleibt die Periode nach Absetzen der Antibabypille aus, spricht man von der Post-Pill-Amenorrhoe.7
Wie Du sicherlich schon bei Dir beobachtet hast, kann sich Dein Lebenswandel kurzfristig auf Körper und Periodenlänge auswirken. Dazu gehören folgende Faktoren:4,6
Unregelmäßiger Zyklus durch Krankheiten
Zudem gibt es krankheitsbedingte Ursachen, die einen schwankenden Zyklusverlauf hervorrufen können:
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Was sollten Frauen mit einem unregelmäßigem Zyklus tun?
Wenn eine unregelmäßige Periode bei Dir schon mehrere Male vorgekommen ist und Du Deine Zyklusverläufe gerne stabilisieren möchtest, haben wir hier einige wertvolle Tipps für Dich zusammengestellt, die Dich dabei unterstützen können und für eine Behandlung infrage kommen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Hormonvorgänge in Deinem Körper selbst wieder aktiv ins Gleichgewicht zu bringen.
Hormonproduktion unterstützen
Um eine ausreichende Hormonproduktion zu gewährleisten, solltest Du Dich gesund und ausgewogen ernähren. Die weiblichen Geschlechtshormone werden durch die Aufnahme von Fetten und Cholesterin produziert, Prostaglandine (Gewebehormone) wiederum aus ungesättigten Fettsäuren, und die Hormone der Hirnanhangdrüse benötigen essenzielle Aminosäuren. In einigen Fällen solltest Du besonders auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr, Deine Gesundheit und die richtige Ernährung achten:
Heilpflanzen, Hausmittel & natürliche Medikamente zur Bildung von Progesteron
Es gibt Heilpflanzen, die den unausgewogenen Hormonhaushalt bei Zyklusschwankungen wieder ausgleichen sollen:
Ärztliche Untersuchungen bei auffälligem Zyklusgeschehen
Im Zweifelsfall solltest Du Dich von Deiner/Deinem Ärztin/Arzt untersuchen lassen, wenn die Symptome dafürsprechen, dass hormonelle Ursachen vorliegen könnten. Gerade wenn Du ein Baby planst empfiehlt es sich, nicht zu lange mit dem Arztbesuch zu warten. Zur Feststellung möglicher Hormonstörungen können von Deinem Arzt/Deiner Ärztin sogenannte endokrinologische Untersuchungen durchgeführt werden.
Dabei werden alle an der Hormonproduktion beteiligten Systeme wie Hypothalamus, Hirnanhangdrüse, Eierstöcke, Schilddrüse und Nebennieren überprüft. Auf dem Prüfstand stehen dabei u. a. folgende Hormone:
Bei den Untersuchungen wird geprüft, ob die Hormonproduktion und deren Zusammenspiel im Periodenzyklus funktioniert. Hat Deine/Dein Ärztin/Arzt hormonbedingte Gründe gefunden, so wird er/sie diese mit den geeigneten Medikamenten therapieren.
Quellen:
- 1 Malteser Arbeitsgruppe Natürliche Familienplanung (Hrsg.): Natürlich und sicher. Das Praxisbuch. 18. Auflage. Stuttgart 2011.
- 2 Göretzlehner, G./Römer, T./Göretzlehner, U.: Blutungsstörungen: Neugeborenenperiode bis Postmenopause. 2. Auflage. Berlin/Boston 2014. Seite: 97.
- 3 Diedrich, K. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe. 2. Auflage. Heidelberg 2007.
- 4 Raith-Paula, E. et al.: Natürliche Familienplanung heute. Modernes Zykluswissen für Beratung und Anwendung. 5. Auflage. Heidelberg 2013.
- 5 npj Digital Medicine: Real-world menstrual cycle characterictics of more than 600,000 menstrual cycles. London. 2019.
- 6 Gnoth, C. et al.: Cycle characteristics after discontinuation of oral contraceptives. Gynecol Endocrinol Vol. 16 (4): 307-17. 2002.
- 7 Frank-Herrmann, P. et al.: Zyklusverhalten nach Absetzen von oralen Kontrazeptiva. J Reproduktionsmed Endokrinol. 1,54-57. 2006.
- 8 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Regelschmerzen. Abgerufen auf gesundheitsinformationen.de am 14.07.2020.
- 9 Svanes, C: Association of asthma and hay fever with irregular menstruation, Zeitschrift: THORAX, Ausgabe 60 (2005), Seiten: 445-450.
- 10 Kumar A, Georgouras KEOestrogen dermatitis. Aust J Derm 1999;40: 96–8.
- 11 äin-red: Magersucht: Ausbleiben der Regelblutung kann dauerhaft verbleiben. Abgerufen auf frauenaerzte-im-netz.de am 23.10.2020.
- 12 Struck, D.: Verhüten ohne Hormone. 1. Auflage. Wiggensbach 2015.
- 13 Bergmann, J. S.: Die Wirksamkeit des Komplexmittels Phyto Hypophyson L bei weiblicher, hormonell bedingter Sterilität – Eine randomisierte Doppelblindstudie. heiDOK. 2001.
- 14 Madejsky, M.: Lexikon der Frauenkräuter. 5. Auflage. Baden und München 2008.